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Mein Jahr in Neuseeland

von Yves Sandmeier

Den 4. Juli 2015 werde ich nie mehr vergessen. An diesem Tag ging ich auf Reisen, welche erst nach über 50‘000 Kilometer Flug geendet hat am 30. Juni 2016. In diesem Jahr verbrachte ich die meiste Zeit in Neuseeland und für einen kurzen Abstecher in Australien.

Mit einem Welcome Song vom Coromandel Outdoor Language Center in Whitianga fing es so richtig an. Whitianga liegt auf der Nordinsel, verträumt zwischen Bungalows und Stränden. In diesen acht Wochen dort konnte ich viele neue Orte entdecken und viele neue Menschen kennen lernen sowie mich in der Sprache weiter entwickeln.
Der Grund weshalb ich nach Neuseeland ging: in Christchurch auf der Südinsel arbeitete ich in einer Gärtnerei für sieben Monate. Vieles war neu für mich, wie z.B. die Arbeit oder die Personen, welche dort arbeiteten sowie auch die Arbeitszeiten.

Die Arbeit bestand mehrheitlich aus Verarbeitung der Pflanzen für die Kunden. Im Klartext heisst das, die Pflanzen werden mit mehreren kleinen Wagen und einem Traktor in den dreissig Tunneln zusammengesucht um sie dann in die Halle zu bringen. Diese Arbeit übernahmen mehrheitlich die männlichen Mitarbeiter. Beim Zusammenstellen der Bestellungen musste darauf geachtet werden, in welchen Tunneln die Pflanzen stehen, wie viele es braucht und wie die Qualität der Pflanzen ist. Wenn die Bestellungen durch waren, brachten wir sie in die Halle, wo die Pflanzen durch die weiblichen Mitarbeiter geputzt und abgepackt wurden. Abgepackt gab es die Möglichkeit, in Kartons oder auf Paletten, welche dann per LKW oder per Flugzeug an die Kunden geliefert wurden.

Eine andere Arbeit war, die Pflanzen zu putzen und zurück zu schneiden und sie dann wieder in den Tunnel zurück zu stellen. Diese Arbeit kannte ich schon von der Schweiz her und war daher nichts Neues für mich.

Die Arbeitszeiten waren für mich sehr gemütlich gegenüber der Schweiz. In Neuseeland arbeitete ich 40 Stunden die Woche. In der Schweiz 45 oder mehr im Sommer und im Winter 40 Stunden. Am Morgen fingen wir um 8 Uhr an. Mit zwei Mal je 10 Minuten Pausen und 30 Minuten Mittagspause war der Arbeitstag um 16.30 Uhr zu Ende.
Mit den Mitarbeitern hatte ich es immer gut. Sie waren freundlich und hilfsbereit. Einer davon werde ich für immer sehr dankbar sein, da sie mir und meiner Kollegin half das Auto wieder zu verkaufen. Durch ein Missgeschick von mir hätte ich das Auto beinahe für nur einen Dollar auf einer Internet-Aktion verkauft. Mit einer andern Mitarbeiterin ging ich einmal nach Nelson am Wochenende und versuchte mich im Stand up paddeln, was ziemlich cool ist.

In dem Haus, wo ich wohnte, gab es noch sechs andere Praktikanten, nur eine Person kam aus Deutschland und der Rest waren Schweizer. In der Gärtnerei waren wir insgesamt vier Praktikanten. Die Familie, bei der ich wohnte war im Allgemeinen sehr freundlich. Dort konnte ich sieben Tage die Woche Frühstücken und fünf Mal am Abend war es warmes Essen. Das Essen war eigentlich sehr gut, nur gab es leider keine so grosse Auswahl. Es gab mehrheitlich Reis und Gemüse und Fleisch oder oft Kartoffeln.
An den Wochenenden war ich mehrheitlich zusammen mit den andern unterwegs. Wenn es drei oder vier Tage aneinander frei gab, nutzen wir die Gelegenheit mit dem Auto weiter weg zu fahren als an üblichen freien Wochenenden.

Der Ort, an welchem wir am Häufigsten vorbei kamen und die meiste Zeit verbrachten, war am Lake Tekapo. Dieser See im malerischen Gebirge vom Mt. Cook National Park und die Kirche vom guten Hirten ist lohnenswert in jeder Hinsicht. Der Mt. Cook hat für mich eine andere besondere Bedeutung, denn dort passierte es, dass der Reifen unseres lieben Autos platzte. Mit Hilfe einer Frau, welche dort eine Lodge hatte, bekamen wir eine Unterkunft für die Nacht und mussten dafür nicht mal etwas bezahlen. Sie brachte uns dann nach Twizel zur nächstgelegenen Garage. Eine Strecke von 45 Minuten, welche wir ja zwei Mal fahren mussten um einen neuen Reifen in der Werkstatt abzuholen und wieder zu montieren. Dadurch hatten wir den Montag auch noch frei.

Nach Ostern ging ich mit meiner Tante, welche aus der Schweiz anreiste, auf Reisen. Die ersten drei Wochen gingen wir von Christchurch aus in den Süden nach Invercargill. Von dort ging es wieder hinauf zu Fjordland und weiter an die Westküste. An der Westküste machten wir Bekanntschaft mit den Sandfliegen, welche sehr nervig sind. Weiter ging es nach Nelson, wo wir den Abel Tasman und den Golden Bay besuchten. Der Farawell Splitt ist ein sehr spezielles Naturphänomen. Durch den Wind aus Westen, der den Sand mit sich trägt, wird dieser Sandhügel immer länger.

Für ein bisschen mehr als eine Woche gingen wir noch auf die Nordinsel. Dort hatten wir als Schwerpunkt die Maori-Kultur besser kennen zu lernen. Rotorua ist das Mekka dazu und dort gibt es auch verschiedene Vulkane und Gysire, welche sehr faszinierend sind. In Tauranga sahen wir Kilometer weit Plantagen mit Kiwi-Pflanzen.
Anfang Mai sind wir dann für eine Woche nach Sydney geflogen. Sydney ist eine sehr schöne Stadt, welche sehr vielfältig ist und sehr viele schöne Plätze zum Verweilen hat. Eine Woche später trennten sich unsere Wege, denn meine Tante flog zurück nach Zürich.

Ich hingegen flog auf die andere Seite von Australien und zwar nach Perth. In Westaustralien war ich zwei Wochen mit dem Auto unterwegs Richtung Süden. Dort verbrachte ich viel Zeit an den vielen schönen Stränden. Im letzten Monat meiner grossen Reise flog ich wieder nach Neuseeland und fuhr mit dem Auto von Wellington nach Auckland. Die letzten zwei Wochen verbrachte ich zum Abschluss meiner Zeit noch einmal in Whitianga und besuchte meine erste Gastfamilie.

Am 30. Juni 2016 war es nun Zeit zurück nach Hause zu gehen. Auf dem Flug nach Hause war es anders. Erstens war ich nun schon viele Kilometer geflogen und schon so was wie ein Experte darin, zweitens machte mir die Zeitverschiebung nichts mehr aus und drittens freute ich mich sehr meine Familie wieder zu sehen.

Rückblickend war dieses Jahr einmalig und werde es nie vergessen. Ich konnte viele neue Menschen kennen lernen und sah atemberaubende Orte, welche ich in meinem Innern abgespeichert habe.

Weitere Informationen zu einem Praktikum in Neuseeland:

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