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Abenteuerliches Praktikum in Kanada

Bericht von Svenja Soland

Anreise:
Am 12 Mai 2023 ging das Abenteuer nach Kanada los. Nach 13 Stunden im Flieger und dreimal Umsteigen kam ich in Saskatoon an. Am darauffolgenden Morgen, gab es einen herzlichen Empfang von meiner neuen Chefin. Auf der Farm angekommen begrüsste mich der Chef und die Mitarbeiterin. Nach dem Zimmerbezug erkundete ich das Areal und staunte, wie weitläufig es war. Sie besassen um die 100 Mutterkühe und ein paar Pferde. Die nächsten Tage verliefen ruhig, ich erledigte diverse Arbeiten rund um den Betrieb und im Garten. Erst nach sechs Tagen erfuhr ich leider, dass sie den Ackerbau verpachtet hatten. Sie waren dabei ihre Arbeiten zu reduzieren. Für mich war schnell klar, dass ich gerne die Farm wechseln möchte, da ich etwas von der Landwirtschaft sehen wollte.

 

Erlebnisse:
Die Organisation vor Ort, suchte für mich einen anderen Betrieb mit Kühen, Schafen, Pferden und Futter-sowie Ackerbau. Mit Vorfreude packte ich meinen Koffer, verabschiedete mich und fuhr mit der Chefin am nächsten Tag nach Regina. Das «Feeling» auf dem Highway zu fahren war sehr eindrücklich. Ich bezog ein Hotelzimmer und verabschiedete mich. Am Tag darauf holte mich die Frau von der kanadischen Organisation ab. Zusammen mit der Familie gingen wir in ein Restaurant. Am Nachmittag besuchten wir ein Theater und gingen Eis essen. Zwei weitere Tage verbrachte ich bei ihrer Familie wo ich viele tolle Erlebnisse mitgenommen habe.

An einem vereinbarten Treffpunkt holte mich die Chefin von der neuen Farm ab. Sie zeigte mir das alte Haus wo ich wohnen durfte und ich richtete mich ein. Nach dem Mittagessen schaute ich ihnen draussen bei ihrer Arbeit zu. Danach lernte ich die Eltern vom Chef kennen und durfte nun endlich bei den Schafen mithelfen. Einen Tag später wurden die Herden kontrolliert und die Sähmaschine für den Mais eingestellt und befüllt. Einige Sachen hier auf der Farm waren nicht schön mitanzusehen. Der Umgang mit den Tieren war hart und ich konnte dies nicht mit meinem Gewissen übereinbringen. Das zwang mich erneut zu wechseln.

Am 5. Juni ging es für mich zu einer neuen Familie. Bei einem Telefonat wurden mir die Arbeiten erklärt und ich entschied mich für diese Farm. Sie hatten 80 Milchkühe im Anbindestall, 200 Mutterkühe mit Kälbern, Futter- und ein wenig Ackerbau. Der Chef und seine Frau waren beide Tierärzte und hatten drei kleine Kinder und noch ca. acht Angestellte. Die Farm liegt in Woodland (Manitoba). Ich wurde herzlich begrüsst und der erste Eindruck war sehr gut, ich fühlte mich wohl.

Nach dem Auspacken zog ich mich schnell um und konnte es kaum erwarten den Stall zu sehen. Was ich nicht mehr vergessen werde, war der Anblick im Stall von den Mitarbeitern und der Familie. Alle waren mit kurzen Hosen und Crocs bei der Arbeit. Denke das sieht man bei uns in der Schweiz eher nicht.? Neben dem Anbindestall stand der im Jahr 2019 gebaute Kälber- und Rinderstall. Schnell gewöhnte ich mich an die diversen Arbeiten im Stall.

Einige Tage später erklärte mir der Chef, wie das Mähen funktionierte. Es war sehr eindrücklich, auf einer zirka 60 ha grossen Parzelle mähen zu dürfen. Das Gras wurde ein paar Tage liegen gelassen zum Trocknen. Zu dritt auf dem Feld fuhr jeder mit einem Einfachschwader hin und her. All das zu erfahren, war für mich persönlich ein Highlight. Viele tolle, aber auch ärgerliche Stunden, wenn etwas kaputt ging verbrachte ich auf diesen Maschinen.

In den Monaten Juni/Juli kamen fast jeden Tag von Mutter- oder Milchkühen neue Kälber zur Welt. Alle Kühe kalberten auf den Weiden oder Ausläufen. Die Milchkühe wurden anschliessend zum Melken in den Stall geholt. Man denkt in Kanada seien viele Arbeiten mechanisiert, doch das ist nicht überall so. Auf der Farm wo ich arbeitete gab es viel Handarbeit. Das überraschte mich doch sehr.

Nebst der Arbeit auf der Farm, gab es auch einige Ausflüge mit anderen Schweizern. Zu Kanada gehört einfach einen Besuch einer Farmshow und an ein Bullriding. Die Stimmung war fantastisch und eindrücklich. Die Zeit mit der Familie fand ich sehr schön. Wir machten, wenn immer möglich Ausflüge zu Baseball-Games, verbrachten Zeit vor dem Lagerfeuer oder spielten am Abend zum Beispiel Fussball oder Tennis. Alleine oder mit kennengelernten Personen besuchte ich Strände, Städte, ein Pferderennen, ein Traktorpulling und eine Rodeoshow. Als Abschluss auf der Farm gab es noch eine Party. Alle Helfer wurden eingeladen. Ein Tag vor meiner Abreise wurde am Abend mit Pizza und Kuchen gemütlich zusammengesessen. Mit einem lachendem und einem weinenden Auge verabschiedete ich mich von allen.

Nach dieser schönen Zeit startete nun meine dreiwöchige Reise durch Kanada mit meinem Bruder. Wir trafen uns in Calgary. Mit einem gemieteten Auto ging es durch Banff, Jasper, Clearwater, Whistler und Vancouver. Im weiteren Verlauf besuchten wir auch noch Toronto, Victoria und die Niagarafälle bevor wir mit vielen Eindrücken in die Schweiz zurückkehrten.

Fazit:
Trotz vielen Höhen und Tiefen bereue ich diese Zeit nicht. Es war ein sehr spannendes, lehrreiches und eindrückliches Erlebnis. Würde es sofort wieder machen und empfehle es jedem weiter.

Weitere Informationen zu einem Praktikum in Kanada:

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