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Praktikum in Garlipp (Norddeutschland)

von Heinrich Schmid

Der Traum
Es war schon immer mein Traum mit grossen Maschinen auf grossen Feldern zu arbeiten. Dank dem Programm Erasmus+ von Agrimpuls wurde dieser Traum Wirklichkeit.

Die Reise
Am 3. August war es so weit. Ich packte meine Koffer und fuhr mit dem Auto 800 km weit in den Norden von Deutschland, genauer gesagt nach Garlipp. Dies ist ein kleines Dorf in der Altmark im Bundesland Sachsen- Anhalt. Die Gegend wird auch gerne die Wüste von Deutschland genannt, da es etwas trockener ist und es nur ab und zu regnet.

Der Betrieb
Die Familie hat drei Kinder, welche aber schon Erwachsen sind. Der Älteste (Ulf) arbeitet auf dem Betrieb und Janne und Till sind noch in der Ausbildung. Auf dem Betrieb arbeiten fünf Festangestellte, zwei Auszubildende und einige Erntehelfer. Der Betrieb hat 100 ha Grünland, 120 ha Getreide, 110 ha Ölsaaten, 230 ha Mais und 60 ha Kartoffeln. Dem Betrieb gehört eine Biogasanlage und «füttert» 2 weitere Anlagen, welche einer Firma gehören. Der Maschinenpark enthält sechs Traktoren, ein Mähdrescher, zwei Feldhäcksler und div. Geräte und Anhänger für den Ackerbau und das Grünland. Der Betrieb ist vor allem während der Maisernte sehr viel im Lohn unterwegs.

Die Arbeit
Der Arbeitstag fing meistens um 7:00 Uhr mit der Arbeitsbesprechung an. Um etwa 8:00 Uhr gab es dann Frühstück. Mittagessen gab es meistens um 13:00 Uhr, wobei das Essen auch oft ans Feld gebracht wurde. Am Abend hatte man meistens um ca. 19:00 Feierabend. Im August waren wir mit der Raps- und Getreideernte beschäftigt, wo ich oft, das Erntegut zur Sammelstelle gefahren habe. Zwischendurch hatte ich Zeit mit dem Drescher mitzufahren und durfte auch selbst ans Steuer. Wen ich nicht am Abfahren war, durfte ich auch Bodenbearbeitungen durchführen wie z.B. mit einem Tiefenlockerer. Für die Wartung und Reparatur der gefahrenen Maschine war ich natürlich ebenfalls zuständig. Anfangs September ging die Kartoffelernte und gleichzeitig die Gras- und Maisernte los. Ich musste am Anfang auf dem Roder stehen um Steine und Kraut auszusortieren. Später wurde mir dann aber auch das Kartoffel abfahren mit der Mulde beigebracht. Weil ich dies sehr gut ausführte und mich auch mit der Technik des Kartoffelroders vertraut machte, durfte ich meinen Chef ablösen und selbst den Kartoffelroder steuern. In Der Mais- und Grasernte habe ich fast immer den Mais ins Silo transportiert. Einen Tag lang war ich auf dem Silo tätig und habe den Mais mit der Walze und einem Traktor verdichtet. Manchmal mussten wir in der Kartoffelernte aufgrund des Wetters frühzeitig aufhören. Aus diesem Grund konnte ich mit dem Häcksler mitfahren und sogar einige Hektar selbst abernten. Im November wurde der Drescher umgerüstet auf Mais. Da ich Drescherfahren wollte, durfte ich bis Anfangs Dezember Mais dreschen. Der eigene Mais wurde anschliessend bei der Trocknungsanlage, der eigenen Biogasanlage getrocknet und danach verkauft. Zwischendurch war ich auch mit dem Waschen und Warten der Maschinen beschäftigt und durfte die 3 Biogasanlagen «Füttern».